Freitag, 31. Mai 2024

11. Tag: 116 km nach Läckeby (gesamt 982)

 Als wir heute Morgen in den Hafen von Karlskrona einfuhren, hatte Mats Tränen in den Augen. „Ist das schön hier“, sagte er mehrmals, eher zu sich selbst. Mats hat bis vor 20 Jahren in Karlskrona gelebt und offenbar eine sehr enge Beziehung zu der Stadt. Bei der Fahrradausgabe haben wir uns voneinander verabschiedet. Sollten wir uns noch ein weiteres Mal treffen, kann es sich bei der ganzen Sache nur um Versteckte Kamera handeln.

Hier der erste Blick von der Fähre auf Schweden und der Blick auf Karlskrona bei der Einfahrt in den Hafen.


Man kann sich kaum vorstellen, wieviel Bier manche Schweden von der Fähre geschleppt haben. Es kostet in Schweden vor allem wegen der Besteuerung das x-fache.

Es wurde dann wieder ein richtig schöner Radtag: Knapp über 20 Grad, leicht bewölkt und moderater Gegenwind. Die Strecke verlief meist auf kaum befahrenen Nebenstraßen oder sehr guten Radwegen und war leicht hügelig.

Drei Eindrücke von der Strecke:

Auch die Hühner leben hier in den schwedenroten Häuschen.

Landwirtschaftsmuseum in Voxtorps.

Blick von Kalmarer Schloss auf die Ostsee.

Für diese Nacht bin ich auf dem Kalmarer Campingplatz in Läckeby gelandet, sehr schön direkt an der Ostsee gelegen (Foto folgt morgen).

Ich bin jemand, der gerne etwas verlegt. Verlieren wäre hier ein zu harter Ausdruck, weil ich immer noch weiß, wo die Sachen sind. So weiß ich zum Beispiel sicher, dass einer meiner Fahrradschlüssel seit zwei Jahren in Frankreich liegt. Vorsichtshalber habe ich bei solchen Touren deshalb immer einen Ersatzschlüssel dabei. Der ist seit heute im Einsatz, weil ich den anderen in Kalmar verlegt habe. Ich hoffe, ich werde zu dem Thema nicht noch einmal berichten müssen.

Donnerstag, 30. Mai 2024

10. Tag: 33 km nach Gdynia (gesamt 866)

 Als ich mir heute Morgen Frühstück besorgt habe, ist mir in einer Unterführung Graffiti zu Speedway aufgefallen. Neben einigen Szenen zum Rennen selbst waren mehrere Ikonen des polnischen Speedwaysports abgebildet, die ich alle vor 35-45 Jahren beim Altriper Sandbahnrennen gesehen hatte, u. a. Jaroslaw Olszewski.


Ich kam auch an einer Kirche vorbei, aus der schöne Orgelmusik klang. Es war ein Gottesdienst zum heutigen Feiertag Fronleichnam. Es wurden auch Lieder gesungen und weil die Texte auf einem Bildschirm angezeigt wurden, habe ich kräftig mitgesungen. Mein Sprachniveau in Polnisch kann inzwischen annähernd als Mittelstufe (B1) bezeichnet werden.

Ich habe noch einen weiteren Stadtbummel durch die Danziger Altstadt gemacht und meine letzten Zloty in einem Restaurant gelassen. Die hier wollten Euro als Zahlungsmittel nicht akzeptieren, jetzt müssen sie das Ding behalten.

Danach bin ich den selben Weg wie gestern in die andere Richtung geradelt, zurück zur Hafenstadt Gdynia. Und wen treffe ich beim Check-In für die Fähre? Alter Schwede!

Erste Gedanken beim Rückblick auf die Woche in Polen: Landschaftlich sehr schön. Bis die Fahrradwege soweit sind, dass man das wirklich genießen kann, wird es noch ein paar Jahre dauern. Bei meinen Kontakten mit Polinnen und Polen gab es zwei Gruppen. Ich habe sehr hilfsbereite, sehr freundliche Menschen getroffen. Ich hatte aber auch viele sehr zurückhaltende bis ablehnende Kontakte. Zum nachdenken.

Jetzt verabschiede ich mich von Polen. Morgen früh bin ich in Schweden.


Liebe Nachbarn, was habt ihr eigentlich für Aktien in Danzig?




Mittwoch, 29. Mai 2024

9. Tag: 41 km nach Danzig (gesamt 833)

 Ich habe mir fußläufig zur Danziger Altstadt ein Appartement für die nächste Nacht gebucht. Gemütlich bin ich die wenigen Kilometer geradelt und war mittags schon dort. Unterwegs in Gdynia, wo sich der Fährhafen befindet, habe ich mich nochmal erkundigt, ob es wirklich keine direkte Fähre nach Litauen gibt. Das hätte mir 2 x 800 km mit der Fähre nach Schweden (jetzt von Polen, später von Litauen) erspart. Gibt es aber nicht. Deshalb fahre ich morgen Nacht von Gdynia nach Karlskrona in Schweden. Ich habe also zwei Nächte hintereinander ein Bett. Ich schwelge geradezu in Luxus.

Heute Nachmittag bin ich durch die schöne (nach dem 2. Weltkrieg rekonstruierte) Danziger Altstadt spaziert. 


Außerhalb der Altstadt gab es einige Flecken, die mich an Dresden in den 90er Jahren erinnerten. Der relative Wohlstand Deuschlands zu Polen ist enorm, wie ich in den letzten Tagen an vielem gesehen habe.

Morgen verbringe ich den Tag nochmal in Danzig, bevor es auf die Fähre nach Schweden geht.

Zum Essen gab es heute eine Bierprobe.

Das Radtraining in der Pfalz wurde heute wegen schlechten Wetters wieder abgesagt. Was macht ihr denn da? Zum Glück bin ich in den sonnigen Norden gefahren.


Dienstag, 28. Mai 2024

8. Tag: 106 km nach Rewa (gesamt 792)

 Man erkennt es nicht wirklich an der Kilometerzahl, aber ich bin es heute sehr ruhig angegangen. Mehr Kilometer als geplant kamen dadurch zustande, dass der erste von mir vorgesehene Campingplatz einen miserablen Eindruck machte. Da es noch früh am Tag war, bin ich weitergefahren bis zu einem kleinen Platz in Rewa direkt am Meer. Und ich bin den ganzen Tag in einem anstrengungsfreien Tempo gefahren.

Die Radwege auf der ersten Hälfte der Strecke waren öfter wieder beeindruckend - 3 Beispiele.




Es gab aber auch diesen schönen Waldpfad.


Als ich in der Nähe von Karwia auf einer Bank eine Essenspause machte, kam freudestrahlend der alte Schwede mal wieder vorbei.

Die Wege auf der Strecke nach Karwia waren wieder viel besser; ausgezeichnet waren sie dort, wo mit Schildern auf entsprechende EU-Förderprojekte hingewiesen wurde. 

Der Weg ging auch noch mal direkt an der Küste entlang. Mit sehr gutem Willen und ein bisschen Phantasie erkennt man hier im Hintergrund die bekannte, 34 km lange Landzunge Hel.


Ich habe mir für Donnerstag Nacht (also Übermorgen) eine Fähre von Gdynia nach Schweden gebucht. Ich habe also jetzt 2 radmäßig ruhige Tage mit Schwerpunkt Danzig vor mir. Bin gespannt.

Ach ja: wenn das Wundermittel vom Arzt oder Apotheker weiterhin so gut wirkt, geht der Trip wie geplant weiter.


Montag, 27. Mai 2024

7. Tag: 15 km in Leba - Auszeit (gesamt 686)

 Ich habe mir, wohl verursacht durch die stark schwankenden Temperaturen vorgestern und den plötzlichen Regen gestern, eine Infekt zugezogen. Das passt mir im Moment gerade gar nicht in den Kram. Um das und die Konsequenzen für meine weitere Tour abzuklären, bin ich als erstes zum medizinischen Zentrum in Leba gefahren. Mir wurde gesagt, dass ich um 18 Uhr einen deutsch sprechenden Arzt antreffen könne. 

Es wurde also ein entspannter Tag in Leba.

Am Nachmittag gab es noch eine lustige Überraschung. Der alte Schwede hatte gestern vor dem Nationalpark aufgehört. Da ich heute aber ja nicht weitergefahren bin, hat er wieder aufgeholt und kam zum selben Campingplatz. Also nochmal ausgiebiges Fachsimpeln.

Um 18 Uhr begrüßte ich den Arzt in bestem polnisch. Er könne kein deutsch, aber polnisch, meinte er. Wir einigten uns auf englisch. Er diagnostizierte einen Infekt und verschrieb mir das hier. 

Der Apotheker überlegte und recherchiert sehr lange, um was es sich dabei handeln könne. Nachdem ich ihm bestätigt hatte, dass die Beschwerden im Halsbereich lägen, hat er sich (hoffentlich) für ein ganz hervorragendes Medikament entschieden.

Ich fahre jetzt erst einmal moderat bis Danzig weiter und entscheide dann je nach Verfassung, wie es weitergeht.

Sonntag, 26. Mai 2024

6. Tag: 130 km nach Leba (gesamt 671)

 Mein erster Termin heute waren die polnisch-deutschen Konsultationen mit dem Bürgermeister von Dorlowo.

Sehr gutes Gespräch, auch während des gemeinsamen Lunchs.

Bei der ersten Station in Jaroslawiec wollte als drittes Schiff die Unicus mit meinem Fahrrad fotografiert werden.

Kurz nach Jaroslawiec habe ich zum ersten Mal ein längeres Stück der Strecke mit einem anderen Bikepacker geteilt. Und man glaubt es kaum: Er fährt die selbe Strecke wie ich. Alter Schwede. Genau gesagt ist er 69 Jahre jung und lebt in der Nähe von Stockholm. Er ist von dort nach Süden gefahren und hat nach Polen nur noch die baltischen Staaten und Finnland vor sich. Beides kennt er von früheren Touren schon gut und er hat meine Vorfreude auf diese Länder gesteigert. Auf meine Frage, ob die Radwege in den baltischen Staaten besser seien als in Polen, hat er allerdings falsch geantwortet. „Under Development“ ist wohl die Fachbezeichnung für diesen Zustand.

Am frühen Nachmittag musste ich mich vor dem Slowinski National Park entscheiden: Entweder den nächsten Campingplatz anfahren oder noch durch den Park fahren. Das hieße aber noch zusätzliche 50 km bis zum nächsten Campingplatz. Weil meine Oberschenkel schon am Ende der gestrigen Tour brannten, … bin ich weitergefahren.

Hier war ich definitiv nicht mehr auf der EuroVelo-Route. Mein Navi fand das aber lustig.

Jetzt bin ich in Leba und habe mich gerade mit einem guten Fischessen belohnt.


5. Tag: 127 km nach Darlowo (gesamt 541)

 Heute war ein prima Fahrradtag. Das Wetter passte und die Radwege waren zum Glück deutlich besser als gestern. Die Temperaturen waren sehr unterschiedlich, je nachdem, ob die Sonne schien oder es bewölkt war, ob ich im Wald oder im freien Feld fuhr oder ob es windig oder windstill war. Man hätte permanent die Kleidung ändern können. Ich habe mich den ganzen Tag für die gleiche, durchschnittlich richtige Kleidung entschieden und war also immer falsch angezogen.

Meine erste Station war das Städtchen Kolobrzeg. Hier wurde mit Pauken und Trompeten gefeiert.



Ich fragte eine Polin, was der Anlass für das Fest sei. Sie meinte, so feierten sie gerne, wenn alle Jubeljahre ein Fahrradfahrer aus der Pfalz vorbei käme. Oder sie sagte, dass es um die 900-Jahr-Feier des Ortes ginge. Eins von beiden, ich weiß es nicht. Wie gesagt, mein Polnisch ist noch ausbaufähig.

Kurze Regenpause mit einer polnischen Radlertruppe an einer Bushaltestelle.


In Darlowo habe ich mir eine Unterkunft gesucht. Entscheidendes Kriterium war wegen des DFB-Pokal-Finales mit dem FCK, dass es deutsches Fernsehen gibt. Das war beim ersten Campingplatz und bei einer Pension nicht der Fall. Ich bin dann bei diesem tollen kleinen Campingplatz gelandet, den ich ganz für mich alleine hatte.


Der unglaublich hilfsbereite Besitzer ging mit mir zu einer nahegelegenen Ferienwohnung und versuchte alles, damit ich das Spiel im Fernsehen schauen konnte. Es funktionierte nicht, er stellte mir aber die Wohnung mit gutem WLAN für den Abend zur Verfügung und mit technischem Support aus der Schweiz (S4 Hannah) konnte ich das Spiel sehen.

Zum Ergebnis: Der FCK spielt jetzt schon auf Augenhöhe mit dem deutschen Meister - mit prächtigen Perspektiven.

Vielen Dank für eure bisherigen Kommentare im Blog. Eine Bitte: gebt bitte eure Namen an, entweder im entsprechenden Feld oder im Kommentar selbst. Mit Zuordnung sind die Kommentare noch schöner als anonym.

Freitag, 24. Mai 2024

4. Tag: 88 km nach Niechorze (gesamt 414)

 Das war heute mein erster Tag in Polen. Nicht nur für diese Tour, sonder auch für mein übriges bisheriges Leben. 

Schon nach wenigen Kilometern erreicht ich den grenzenlosen Grenzübergang.

Die zweite Fahrt mit einer Fähre auf dieser Tour hatte ich wenig später in Śwnoujście. Obwohl die Stadt auf beiden Seiten der Świna liegt, gibt es dort keine Brücke über den Fluss. Für Autos gibt es einen Tunnel, für alles andere (und Autos) die kostenlose Fähre.

Die Abfahrt mit dem Rad nach der Fährankunft ist ein Massenstart. Etwa 100 Radler sind größtenteils den EuroVelo 13 gefahren. Nach wenigen Kilometern lag ein Pfälzer Radtalent vorne.

Die Landschaft insbesondere im Woliñski Park Narodowy war sehr schön. Die Radwege nicht, es ist aber auch verständlich, dass Polen andere Prioritäten hat. In schönen Abschnitten musste ich mich auf das Umfahren von Schlaglöchern konzentrieren. Gute Radwege gab es meist nur an Schnellstraßen.

Ich bin auf einem schönen Campingplatz in Niechorze gelandet. 50 Wohnmobile und einer mit Zelt, alle aus Deutschland.


Noch ist mein polnisch erbärmlich.





3. Tag: 98 km nach Kamminke (gesamt 326)

 In der Nacht begann es zu regnen und die Vorhersage war, dass es erst im Nachmittag aufhören sollte. Es wurde also ein recht meditativer Vormittag, wenn man so will. Ich überzeugte den Inhaber des Campingplatzes dazu, dass ich mich eine Stunde in der Grillhütte aufhalten durfte. Dort war tatsächlich mehr Platz als in meinem Zelt und es gab WLAN.

Am frühen Nachmittag konnte ich losfahren. In Wolgast habe ich Essen gekauft, das ich dann am Hafen von Karlshagen verzehrt habe. Zum ersten Mal auf dieser Tour gab es mein legendäres französisches Radlerfrühstück. Mutmaßlich lag mein Kilometerschnitt anschließend 10 - 20% höher.

Anschließend ging es entlang des Küstenstreifens der Insel Usedom, auch durch einige Seebäder. Das hat heute Spaß gemacht, in den Sommerferien ist es bestimmt zu voll, um Radfahrer, Fußgänger und Hunde friedlich zu trennen. 

Weil es schon einigermaßen spät war (und ich aus der Erfahrung von gestern gelernt habe), habe ich mir einen Campingplatz ausgesucht, den ich etwa eine Stunde später erreicht haben würde und ich habe dort angerufen. Sie hätten bei meiner Ankunft zwar geschlossen, aber das sei gar kein Problem. Ich könne mir irgendeinen Platz aussuchen, alles weitere könnten wir dann am nächsten Morgen klären. Wie ich bei Ankunft erkannte, meinte er mit allem weiteren wohl auch den Zugang zum Sanitärbereich. Dazu benötigte man nämlich einen Chip, den ich nicht hatte …

Ich sprach einen anderen Camper an, der seinen Chip zwar selbst gegen Pfand nicht hergeben wollte, mir aber wenigstens so weit entgegen kam, dass er mit mir zum Sanitärbereich ging, um mir mit seinem Chip die Tür zu öffnen. Was er mir vorenthielt war, dass man den Chip auch benötigte, um eine Dusche zu nutzen …

Der einzige Camper, der gerade im Sanitärbereich war, hat mir schlicht und einfach seinen Chip gegeben und sogar auf den Euro verzichtet, den ich auf seine Kosten geduscht hatte.

Was denen hier wirklich fehlt, ist ein Schnakenbekämpfungs e. V..

Ich weiß nicht, ob von euch schon mal jemand versucht hat, unter massiven Schnakenangriffen im Dunklen ein Zelt auszubauen. Ganz großes Kino.

Donnerstag, 23. Mai 2024

2. Tag: 123 km nach Loissin (gesamt 228)

 Von den vier Bikepackern auf dem Campingplatz war ich heute Morgen der erste, der für die Weiterfahrt gepackt hatte. Das ist eher untypisch für mich.

Es ging heute zunächst durch den Nationalpark Vorpommernsche Boddenplatte bis Stralsund, lange Teile der Strecke mit Meerblick.

Stralsund hat eine schöne Altstadt, hier ein Modell aus einem Stadtmuseum.

Anschließend war ich am Hafen. Gestern noch vor der Aida, heute vor der Gorch Fock. Mein Fahrrad gibt immer ein gutes Bild ab.

Ich bin in den ersten beiden Tagen auf so ziemlich jeder Art von Weg gefahren: Asphalt, Sand, Schotter jeder Korngröße, Wald- und Feldwege waren dabei, von der Fahrradautobahn bis zum Trampelpfad war alles vertreten. Die Krönung war heute ein langer Kopfsteinpflasterabschnitt zwischen Stralsund und Greifswald. Ich weiß, dass man solche Erfahrungen durch entsprechende Vorplanung in Komoot vermeiden kann. Aber ich finde das langweilig. Wann hat man schon mal die Gelegenheit, 14 km mit 14 Kilo Gepäck und starkem Ostseewind um und gegen die Nase auf Kopfsteinpflaster zu radeln? Allenfalls noch ähnlich bei Paris - Roubaix.

Auch Zeltplätze kann man vorab buchen. Ich halte davon nichts, sondern ich schaue immer nach einem Platz, wenn ich nicht mehr all zu lange radeln möchte. So auch heute in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Am Campingplatz angekommen, teilte man mir mit, dass man hier nur mit Vorreservierung und für mindestens drei Übernachtungen zelten könne. Ich hatte dann sogar die Nummer gezogen, dass ich am Ende meiner Kräfte sei, aber alle Diskussionen nützten nichts. „Ich bin nur die ausführende Kraft“, meinte die ausführende Kraft. 

Weil ich mir eigentlich morgen noch Greifswald ansehen wollte, hatte ich ein Hotel, eine Pension und Booking.com bemüht, es war aber alles ausgebucht. Also bin ich noch 13 km weiter bis zum Campingplatz in Loissin gefahren. Da hatte ich tatsächlich vorher angerufen.

Aus der Pfalz wurde ich informiert, dass mein Radtraining heute Abend wegen schlechten Wetters ausfällt. Ich hätte es eh nicht rechtzeitig geschafft, aber ich kann das nicht ganz nachvollziehen. Ich hatte bisher nur Sonne. Und Wind, der hier ähnlich effizient wie die Anstiege im Pfälzer Wald als Geschwindigkeitsbeschränkung eingesetzt wird.

Dienstag, 21. Mai 2024

1. Tag: 19 km nach Mannheim und 86 km von Rostock nach Zingst (gesamt 105)

 So, den schwierigsten Teil der Tour habe ich hinter mir - den Anfang.

Es ging heute mitten in der Nacht in Ellerstadt los.

Ich bin zum Bahnhof Mannheim geradelt und von dort mit der Bahn über Hamburg nach Rostock gefahren. So eine Nachtfahrt muss man mögen. Nicht nur, dass die Sitze auch in der ersten Klasse völlig ungeeignet zum Schlafen sind. Außerdem sorgt die Bahn mit grellem Licht dafür, dass es die ganze Nacht taghell bleibt. 

Von Rostock bin ich zunächst nach Warnemünde gefahren, dann nach der ersten Fährüberfahrt - viele weitere werden folgen - auf dem EuroVelo 13 bis Zingst. Ab Warnemünde war es eine sehr schöne, abwechslungsreiche Strecke, am Meer und am Bodden entlang, durch Dünen und oft im Wald.

Das schöne auf diesem Foto aus Warnemünde ist mein Fahrrad, das andere ist die Aida.

Wie man an den Flaggen sieht, war es heute recht stürmisch. Ich bin nicht die Weichei-Richtung gefahren.

Die erste Flasche Sekt hat Eric für den ersten Kommentar gewonnen. Die Flasche für die erste, sehr großzügige Spende geht an Anonym, wenn sie oder er mir verrät, wo ich sie hinbringen soll. Nur wenn ihr beim Spenden einen Haken im Feld „Name anzeigen“ setzt, kann ich euren Namen sehen.



Montag, 20. Mai 2024

Die Vortour(en) und die Fitness (TSG Maxdorf)

Die Vortour zum Test meiner Ausrüstung und Fitness führte nach Neckarsulm. Ich bin mit dem für die balticseatrip vorgesehen Gepäck für zwei Übernachtungen zum dortigen Campingplatz gefahren. Bis auf ein paar Details passt alles. Wesentliches Ausrüstungs-Upgrade zu meiner letzten Tour ist die Luftmatratze. Sie ist jetzt komfortable 64 cm breit (vorher 51 cm).

Das Wetter war bescheiden, wie man am Rad sieht.

Mit meiner Fitness bin ich zufrieden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich im Oktober 2023 in die TSG Maxdorf (für die Triathlon-Disziplinen) eingetreten bin. Die Sportsfreunde haben mich über den Winter hinweg motiviert, jeden Sonntag um 9 Uhr 10 km zu laufen und seit Ostern ein- bis zweimal die Woche flotter als für mich üblich etwa zwei Stunden zu radeln. 

Zu den Highlights gehören der Lauftrail an der Weilach am 23.12. 

und der Dürkheimer Berglauf (Udo Bölts „knapp“ vor mir, er ist aber auch 3 Jahre jünger)


Außerdem habe ich einige Feste/Events für Tagestouren genutzt:

- Cousin- und Cousinentreffen in Zeltingen an der Mosel (160 km)


- Treffen mit Anke und Steve aufm Betze (84 km mit Stefan)


- Standesamtliche Hochzeit von Tina und Dominik und Konfirmation von Josua (2 x 108 km über Schifferstadt nach und von Neckarsulm)



- Familientreffen in Wengelsbach (Elsass), bei dem ich die Tour an den Pfingsttagen abschließend mit einem ordentlichen Kalorienschub vorbereitet habe (0 km, weil das Wetter zu schlecht zum Radeln war)





Abschluss II: 170 km nach Wissembourg

 Weil es noch irgendwie mit der Tour zusammenhängt noch ein letzter Post. Da ich von der Tour recht gut trainiert bin, hatte ich mich für he...