Abschluss II: 170 km nach Wissembourg

 Weil es noch irgendwie mit der Tour zusammenhängt noch ein letzter Post. Da ich von der Tour recht gut trainiert bin, hatte ich mich für heute zu einer längeren Fahrt ins Elsass mit sechs Radfahrern von der TSG Maxdorf und dem LSV Ludwigshafen verabredet. Eigentlich ist das eine andere Klasse als ich, aber es hat für einen Großteil der Route gereicht. So schnell bin ich sicher noch nie über 100 Kilometer (mit ein paar Höhenmetern) gefahren, auch, weil die Kollegen mir einen Altersbonus gegeben haben und ich so nicht vorne fahren musste. Insgesamt bin ich heute etwa 170 km geradelt.

Abschluss

 Es war eine sehr intensive Tour und die vielen Eindrücke müssen sich noch setzen. Den Blog schreibe ich nicht zuletzt für mich selbst, um das ganze nochmal reflektieren zu können. Es freut mich sehr, dass sich auch diesmal die eine oder der andere von euch dafür interessiert haben. In diesen Ländern wurde der Blog mindestens zwei mal aufgerufen.

Ich freue mich, von fünf Ländern, die ich bisher noch nicht kannte, zumindest einen kurzen Eindruck bekommen zu haben. Ich hatte einen schönen Mix aus Städtereisen und ein bisschen Bewegung. Zum Radeln hat mir die kurze Zeit in Finnland am besten gefallen, weil es dort auch ein wenig rauf und runter ging. Highlights waren die persönlichen Kontakte beim Radeln und beim Übernachten, wenn ich Mitbewohner hatte oder auf Zeltplätzen andere Radler getroffen habe, sowie der Städtetrip Stockholm, Helsinki, Tallinn mit schönen Fährfahrten in nur acht Tagen.

Gewinnspielsieger sind: Eric für den ersten Kommentar, Marcus für die erste Spende, Luise, Hannah und Thomas für ihren Tipp zur Anzahl der Fährfahrten (nur Luise hatte die richtige Antwort, aber Hannah und Thomas waren nahe dran) und Stefan für die Benennung des einzigen nicht benutzten Gegenstands aus meinem Gepäck. Den Preis (Hammel Riesling Brut) kann ich jeweils bequem per Rad liefern, in einigen Fällen werde ich das sogar zu Fuß erledigen.

Spenden ist weiterhin möglich, ich bedanke mich bei Marcus, Markus, Ela, Helga, Paul, Johannes, Elli, Klaus, Tom, Anna, Xaver, Barbara, Hermann, Beate, Werner, Ulrike, Daniel, Hajar, Joachim, Ruth, Michael, Birgit und David.

Die nächste Tour? Ist noch völlig unklar. Gerne würde ich den diesmal fehlenden Teil in ein friedliches Rußland (St. Petersburg) nachholen.

Stolz bin ich auf die ungewöhnlich kurze Liste der verlegten Dinge: Fahrradbrille, Fahrradschlüssel, ein Paar Socken, Shampoo, Ladekabel, Flaschenöffner. 

Den vom Fuchs zerrissenen Rucksack habe ich durch das Nachfolgemodell ersetzt. Den gibt es jetzt auch in der Farbe baltic sea.

44. Tag: 41 km nach Wedel und zurück (gesamt 3.499)

 Zuerst möchte ich noch eine lustige Begegnung von vorgestern (42. Tag) nachtragen. Bei meinem Start aus Lübeck habe ich zunächst das Ladekabel ersetzt, das ich in Maribo verlegt hatte. Vor dem Geschäft habe ich einen Bikepacker getroffen. Er war am Tag vorher von Hamburg nach Lübeck gefahren und jetzt auf dem zweiten Tag seiner Tour zum Nordkap. Ich war am zweitletzten Tag meiner Tour auf dem Weg von Lübeck nach Hamburg. Mit ihm tauschen wollte ich jetzt gerade nicht. Aber in vier Wochen …

Ich bin heute morgen zu einer Zeit aufgewacht, die gut zu einer Frühstücksfahrt für die fehlenden Kilometer gepasst hat. Also bin ich die Elbe entlang nach Wedel und zum Leuchtturm Wittenberge geradelt. 

Es war gut, dass ich die zur Tour de France fehlenden Kilometer heute Morgen gefahren bin. Wäre ich sie zum Abschluss nach Ellerstadt gefahren, hätte ich bei diesem Wetter starten müssen.

Mit Hannah hatte ich als Treffpunkt für die Rückfahrt nach Ellerstadt den IKEA Altona vereinbart. Als ich dort ankam, fehlten mir noch sechs Kilometer. Deshalb bin ich vier mal die Haubachstraße rauf und runter gefahren. Es war eine ähnliche Atmosphäre wie beim Finale der Kollegen der Tour de France, die ja am letzten Tag mehrere Runden auf den Champs Élysées drehen. Dieses Jahr übrigens nicht, weil die Jungs ihr Finale in Nizza fahren müssen. In Paris sind dann gerade Olympische Spiele. Tatsächlich hatte mich auf der Haubachstraße jemand angesprochen, dass ich doch gerade noch in die entgegengesetzte Richtung gefahren sei. Ich habe ihm knapp den Hintergrund erzählt („mir fehlt noch 1 km zu den 3.498 der Tour de France“) und er wurde mein erster Gratulant.

Es ist ein schönes Gefühl, nach 44 Tagen mal wieder andere Klamotten zu tragen.

In den nächsten drei Tagen werde ich keinen Post schreiben. Den Abschlusspost für diese Tour schreibe ich am Sonntag.

43. Tag: 46 km in Hamburg (gesamt 3.458)

 Ein Tag Hamburg zu Fuß und mit dem Rad. Ich bin die Speicherstadt-Außenalster-Runde gefahren bei der man viel von der Stadt sieht.

Der Elbtower, dessen Zukunft aufgrund der Insolvenz des Investors weiterhin ungewiss ist. Von Abriss über Flüchtlingswohnheim bis zu Luxuswohnungen wurde schon alles diskutiert. Bisher ist der Turm 100 Meter hoch, die Planung sieht 245 Meter vor.

Elphi dominiert das Stadtbild.

In der Reihe „Fahrrad mit Schiff“ folgt die Queen Anne.

Elbunterquerung im St. Pauli Elbtunnel.

Selbstverständlich fahre ich morgen noch die 40 Kilometer, die mir zur Strecke der Tour de France fehlen. Entweder zum Frühstück in Hamburg oder als Abschluss bis Ellerstadt. Mal sehen.

42. Tag: 87 km nach Hamburg (gesamt 3.412)

 Um eine einsame Strecke zu fahren, muss man nicht nach Schweden. Das hat man auch, wenn man von Lübeck nach Hamburg radelt. Zumindest bei einem Wetter wie heute. Von den drei Tagen in Deutschland hatte ich jetzt zwei mit Regen. Viel mehr waren es in den 39 Tagen in Schweden, Finnland, den baltischen Staaten und Dänemark auch nicht. Weil das Wetter schlecht bleibt und es in Hamburg keinen stadtnahen Campingplatz gibt, habe ich ein Cabin Hotel gebucht - eine lustige Sache. Mein Zimmer hat mit drei Quadratmetern fast die doppelte Fläche wie mein Zelt - Luxus.

Zum EM Spiel Frankreich - Belgien war ich in der Euro Fan Zone. Das war heute aber keine wirklich große Party.

Ich bin dann noch zur Jazz Hall gefahren und habe mir u. a. das Fat Jazz Orchestra angehört. Jazz vom Feinsten.

Morgen gibt es noch einen Tag Hamburg und am Mittwoch fährt mein Taxi nach Ellerstadt.